Ich war wieder im Hangar, unter den Ingenieuren, und beobachtete die Reparatur einer kleinen Delle am Rumpf eines Flugzeugs. Eine winzige Delle, die unbemerkt bleibt, kann sich schließlich zu einem größeren strukturellen Problem entwickeln. Genau in diesem Moment kam mir ein Gedanke: „Könnten auch in mir solche kleinen ‚Dellen‘ verborgen sein?“ Oft übersehen wir subtile Probleme in uns selbst, genauso wie kleine Mängel am Flugzeugrumpf.
Dieser Gedanke ließ mich innehalten. Vor ein paar Jahren hatte ich mich gefragt: „Bin ich mir wirklich bewusst, was ich in letzter Zeit getan habe und warum?“ Die Antwort war nicht so einfach, wie ich gehofft hatte. Genau wie ein Flugzeug eine gründliche Inspektion benötigt, erkannte ich, dass es Zeit war, mich selbst genauer zu betrachten.
Bewusstsein: Der Wesentliche Teil der Persönlichen Wartung
Flugzeuge gehen nach einer bestimmten Anzahl von Flugstunden in die „planmäßige Wartung“. Systeme werden überprüft, potenzielle zukünftige Fehler identifiziert und, falls erforderlich, behoben. Auf ähnliche Weise muss ich regelmäßige „Wartung“ an mir selbst durchführen. Andernfalls können unbemerkte Probleme in mir wachsen und sich später als größere Herausforderungen manifestieren.
Mit der Zeit habe ich erkannt, wie entscheidend Selbstbewusstsein ist, um zu verstehen, was in meinem Leben gut läuft und was mich zurückhält. Ziele setzen, motiviert bleiben, besser kommunizieren – all das hängt eng damit zusammen, wie gut ich meine innere Welt verstehe.
Eine Kleine Beobachtung, Eine Große Transformation
An diesem Tag beschloss ich, eine innere Bestandsaufnahme durchzuführen – ein tiefgehendes Hinterfragen. So wie Ingenieure jedes Teil eines Flugzeugs sorgfältig prüfen, untersuchte ich mein Verhalten, meine Emotionen und Denkmuster.
Zuerst hinterfragte ich meine Gewohnheiten. Während der Mittagspausen schnappte ich mir schnell einen Snack und eilte zurück an meinen Schreibtisch, in dem Glauben, effizienter zu sein. Aber was war mit Zeit für mich selbst? Ich tat kaum etwas dafür. Diese einfache Beobachtung führte dazu, dass ich etwas Neues ausprobierte: einen kurzen Spaziergang während der Mittagspause, begleitet von entspannender Musik.
Dann nahm ich meine Emotionen wahr. Während stressiger Zeiten merkte ich, dass ich entweder abschaltete oder schnell gereizt wurde. Bei einer Reflexion erkannte ich, dass ich ängstlich auf das Gefühl reagierte: „Jeder erwartet etwas von mir.“
Später entdeckte ich, dass ich zu starren Denkweisen neigte. Überzeugungen wie „Ich muss alles schaffen, ich darf nie ‚nein‘ sagen“ wirkten wie ein stiller Motor, der mich kontinuierlich ausbrannte. Doch zu lernen, manchmal „nein“ zu sagen, ermöglichte es mir, ein gesünderes Tempo einzuhalten.
Diese Beobachtungen öffneten die Tür zu kleinen, aber bedeutenden Veränderungen. Kurze Spaziergänge, das Benennen meiner Emotionen und das gelegentliche „nein“ sagen verbesserten meine Stimmung und meine Arbeitsleistung spürbar.
Kein Fortschritt Ohne Selbstbewusstsein
Korrekturmaßnahmen zu planen, ohne vorher die Fehler eines Flugzeugs zu identifizieren, ist äußerst schwierig – und dasselbe gilt für die persönliche Entwicklung. Ohne Selbstbewusstsein ist echter Fortschritt fast unmöglich. Zu verstehen, wo ich stehe und wohin ich möchte, lieferte ehrliche Antworten auf entscheidende Fragen. Hätte ich diesen Schritt übersprungen, hätte es vielleicht so ausgesehen, als ob ich vorankäme, aber in Wirklichkeit wäre ich an derselben Stelle stecken geblieben.
Wie ich in meinem ersten Beitrag betont habe, ist persönliches Wachstum kein „Luxus“ – es ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg und Glück. Und Selbstbewusstsein ist der erste entscheidende Schritt, um diesen Schlüssel zu nutzen.
Ich muss daran denken, dass die wichtigsten Reisen oft mit einem kleinen Moment des Bewusstseins beginnen. Genauso wie das Reparieren einer winzigen Delle am Flugzeugrumpf das Flugzeug sicherer macht, kann das Fokussieren auf die kleinen inneren Details, die ich normalerweise übersehe, mir helfen, eine stärkere Zukunft aufzubauen.
Eine Einsicht oder eine emotionale Veränderung, die ich heute in mir bemerke, könnte morgen eine große Tür öffnen. Also frage ich mich: „Was tue ich und warum?“ und folge der Antwort, wohin sie mich führt. Denn der erste Schritt zu persönlichem Wachstum ist, mich selbst wirklich zu kennen.
Wie ich in meinem ersten Beitrag betont habe, wird persönliches Wachstum nicht über Nacht erreicht; große Ergebnisse kommen von kleinen, aber konsequenten Bemühungen. In diesem zweiten Beitrag habe ich beleuchtet, wie wichtig Selbstbewusstsein ist. Das nächste Mal werde ich mich mit einer der größten Herausforderungen auf diesem Weg befassen: „Die Angst vor dem Scheitern: Freund oder Feind?“
Bis dahin werde ich weiter über mich nachdenken und nach alltäglichen Erfahrungen suchen, die mir etwas Neues beibringen können.
Denn ich darf niemals vergessen: Wenn ich mich selbst nicht wirklich kenne, kann ich mein Potenzial für Wachstum nicht voll ausschöpfen.